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Landesgeschäftsstelle


Steirischer Jagdschutzverein

Gegründet 1882
Tummelplatz 7
8010 Graz

Parteienverkehr (gegen Voranmeldung):
Mo, Di 10:00-14:00 Uhr, Do 10:00-17:00 Uhr

Bürozeiten:
Mo-Mi 07:00-15:00 Uhr, Do 08:00-17:00 Uhr, Fr 07:00-14:00 Uhr
Tel.: 0316/823056
Mob.: 0664 / 91 91 180
Fax: 0810 / 9554 438708
office@jagdschutzverein.at
biologin@jagdschutzverein.at
www.jagdschutzverein.at

ZVR-Zl.: 367836426
Steirischer Jagdschutzverein - Bankverbindung:
Raiffeisenlandesbank
IBAN: AT93 3800 0000 0511 2222
BIC: RZSTAT2G



Meilenstein in der Vereinsgeschichte - Anerkennung des Steirischen Jagdschutzvereins als Umweltorganisation


Der Steirische Jagdschutzverein wurde im Oktober 2019 als Umweltorganisation gemäß §19 Abs. 7 UVP-G 2000 anerkannt. Damit ist der Verein berechtigt, in sechs Bundesländern Österreichs (Steiermark, Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland) Parteienrechte gem. §19 Abs.10 UVP-G 2000 wahrzunehmen.
Wir nehmen die bescheidmäßige Anerkennung mit Freude und Demut gleichsam auch als Anerkennung der großen Bedeutung des Steirischen Jagdschutzvereins in naturräumlichen Angelegenheiten an, und wir werden uns der Gründungsidee aus 1882 und den Statuten von heute entsprechend weiterhin mit aller Kraft um das Netzwerk Natur annehmen.
Wir tun dies auf vielfältige Weise, wobei die Wissensvermittlung und die Bemühungen um die Harmonisierung von Bedarf, Bedürfnis und Begehrlichkeit am Lebensraum eine zentrale Rolle spielen. Den Herausforderungen der Zukunft sehen wir mit positiver Spannung entgegen.

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Gedankensplitter zur Ethik

(von Mag. Rath Andrea)

Der Mensch ist ein Hordentier und braucht zum gedeihlichen Miteinander ein Regelwerk, das ihm, grob umrissen, sagt, was sein muss, was möglich ist und was nicht sein darf. Dabei vertreten die Ebenen der Rechts-, der religiösen und der moralischen Normen durchaus unterschiedliche Positionen.
„Was du nicht willst, dass man dir tu´, das füg´ auch keinem Andern zu“ ist ein in den stammesgeschichtlich ältesten Regionen des mittlerweile so hoch entwickelten menschlichen Gehirns tief verankertes Prinzip und genetische Aussteuer jedes einzelnen Menschen, egal welcher Konfession, welchem Kulturkreis oder welcher sozialen Schicht er angehört.
Es darf zu den herausragenden Kulturleistungen des Menschen gerechnet werden, dass er gelernt hat, seine Triebe zu beeinflussen. Ethische Überlegungen sollen für Wertepluralismus sensibilisieren, Orientierungshilfen und Entspannung an den Berührungsflächen von Wertegemeinschaften bieten, qualifizierte Auseinandersetzungen und begründete Urteile ermöglichen. Teilbereichsethiken versuchen Richtungsweisungen in speziellen Fragestellungen und so steht auch die Frage nach einer Jagdethik im Raum. Jäger denken in Tages-, Jahres- und Lebenszyklen und anders als „Natur-Liebhaber“ sind sie ganzheitlich  „Natur-Verstehende“.  Oberstes Prinzip des Jägers hat die Waidgerechtigkeit zu sein, die das gesamte gefühlte und gelernte Wissen um Verantwortungsbewusstsein und Anstand in der Jagd beinhaltet, ohne jemals exakt nach Punkt und Beistrich ausformuliert worden zu sein. Jäger kümmern sich nicht zuletzt um leidensfähige Wesen und deren Zuhause und sie treffen im Spannungsfeld steigender Begehrlichkeiten am limitierten Lebensraum verantwortungsbewusste Entscheidungen im Dienste der (nicht sehr an tugendhafter Maßhaltung interessierten) Gesellschaft, sei es bei der Hintanhaltung von Seuchen, der Mitgestaltung von Lebensräumen oder bei der Produktion hochwertiger Nahrungsmittel.
Waidgerechte  Jagd ist nachhaltige Jagd und als solche offiziell als agrarische Nutzungsform anerkannt. Oskar von Riesenthal (1830-1898) hat in seinem Gedicht „Waidmannsheil“ sehr berührend ausgedrückt.:

 

„Das ist des Jägers Ehrenschild,/daß er beschützt und hegt sein Wild,/waidmännisch jagt, wie sich’s gehört,/den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!
Das Kriegsgeschoß der Haß regiert, -/die Lieb’ zum Wild den Stutzen führt:/ drum denk’ bei Deinem täglich Brot/ob auch Dein Wild nicht leidet Noth?
Behüt’s vor Mensch und Thier zumal!/Verkürze ihm die Todesqual!/Sei außen rauh, doch innen mild, -/dann bleibet blank Dein Ehrenschild!“

Verwendete Literatur: Rath, A.: Gedankensplitter zur Ethik. In: Steirischer Jagdschutzverein (Hrsg.), 2015: Der Leitbruch - Jagd im 21. Jahrhundert. Brauchtum und Ethik. 1. Auflage, S. 5

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Die Macht des Wortes

(von Mag. Rath Andrea)

Kommunikation lebt vom Senden und Empfangen von Nachrichten. Unabhängig von der gesendeten Nachricht kommt davon beim Empfänger nur das an, was dessen höchst individuelle Filter durchgelassen haben. Diese Restbotschaft führt beim Empfänger wiederum zu Phantasien über das Empfangene und über den Sender der Nachricht selbst.
Wenn zum Beispiel von einem "Räuber" die Rede ist, entstehen im Kopf des Durchschnittsmenschen blitzartig Assoziationen zu bewusst unrechtmäßigem Verhalten Dritten gegenüber. Und zwar mit dem Verhalten eines Täters, das mit der bewussten Inkaufnahme von Schäden an Leib, Leben und Besitz des Nächsten aus niederen Motiven zum persönlichen Vorteil verknüpft ist. Räuber stehen in der Werteskala unserer Gesellschaft ganz weit unten, weil sie gegen die "mores", die "(guten) Sitten", verstoßen.
Tieren wird vom Menschen Moral im Sinne menschlicher Moral nicht zugeschrieben und es erscheint in der menschengeführten Kommunikation über Tiere daher zielführend, auch im täglichen Sprachgebrauch moralisch wertende Begrifflichkeiten durch beschreibende zu ersetzen, wie es die Naturwissenschaft seit Jahrzehnten vorgibt:
Das "Raubtier" von einst ist zum "Beutegreifer" geworden, weil allen Dazugehörigen gemeinsam ist, dass sie mit den ihnen von Natur aus zur Verfügung stehenden Werkzeugen  - z.B. Schnabel, Maul, Pranke oder Fänge - nach ihrer Beute greifen.
Die Anpassung des täglichen Sprachgebrauchs an diese Tatsache kann dazu beitragen, dass sich auch die Phantasien über jene positiv ändern, die sich der geänderten Ausdrucksweise befleißigen.

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Besuch am Futterhaus


Hügelbauende Waldameisen

(von Mag. Rath Andrea)

Zählen Sie zu den Glücklichen, die einen Ameisenhügel beherbergen dürfen? Sie haben damit starke Verbündete gegen Schädlinge an der Hand, die Sie sehr pfleglich behandeln sollten. Zahlreiche Insekten, die unter "Forstschädlinge" gelistet sind, können von Waldameisen sehr gut in Schach gehalten werden. So können zum Beispiel täglich tausende Spanner-, Nonnen- und Eulenraupen in ein einziges Ameisennest verbracht werden. Wichtig ist, dass der vorausschauende Waldbau den Erhalt und die Ansiedlung von Waldameisenvölkern fördert, weil er sich damit der Schutzleistungen der Krabbler bedienen kann, noch bevor Schädlingskalamitäten entstehen. Ziel der biologischen Schädlingsbekämpfung ist generell nicht die Auslöschung von Schädlingen, weil dadurch gleichzeitig auch die Nahrung für die Nützlinge verloren ginge. Ziel ist vielmehr, ein tragbares Gleichgewicht zu erreichen. Wichtig ist, die Bedürfnisse der Waldameisen bei der forstlichen Planung ausreichend zu berücksichtigen und zum Beispiel für passende Bodenlichtverhältnisse zu sorgen und bei der Holzernte und beim Wegebau ganz besondere Rücksicht auf bestehende Ameisenhügel zu nehmen.
Die kleinen Krabbler sind von höchster ökologischer Bedeutung im Wald. Sie gehören wie Bienen zu den staatenbildenden Insekten und je nach Art bauen sie solitäre Nester (Hügel) oder bilden Kolonien aus vielen mehrere Meter weit voneinander entfernten Nestern (Hügeln). 
Waldameisen tragen nicht nur zur Bodenverbesserung und zur Verbreitung von Samen bei, sondern sie stellen auch eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tierarten wie Spechte oder Auerhühner dar. Nicht zuletzt werden Ameisenhügel von einigen Tieren als Spa missbraucht, indem sie Bäder im Haufen nehmen und die von den wehrhaften Hausbesitzern zur Verteidigung verspritzte  Ameisensäure zur Gefieder- oder Fellpflege nutzen.
Waldameisen sind geschickte Jäger, die sich von Würmern, Spinnen, Insekten und gelegentlich auch von Aas ernähren und die durch ihr Beutespektrum eine wesentliche Rolle bei der biologischen Schädlingsbekämpfung spielen. Ihr Beutezug führt sie bis auf die höchsten Baumwipfel. Daneben nutzen sie Beziehungen zu Honigtauerzeugern, die quasi als Energielieferanten aufgesucht werden. Der Ertrag an Waldhonig ist dort, wo es Hügel bauende Waldameisen gibt, höher als in Wäldern ohne die Krabbler.
Ameisennester sind grundsätzlich auf Dauerhaftigkeit ausgelegt und hügelbauende Ameisen stehen unter strengem Naturschutz.
Nun kommt es aber doch auch vor, dass sich die Ameisen im Bereich von geplanten Forststraßen niedergelassen haben oder sich unmittelbar an Holzhütten, Geräteschuppen oder gar im Bereich nicht ordentlich verfugter Vorratskammern ansiedeln und dort nicht bleiben können. Nehmen Sie in diesen Fällen unbedingt Kontakt mit der Landesgeschäftsstelle auf, denn Manipulationen am Nest durch nicht dazu befugte Personen stehen unter Strafe. Aber keine Sorge, wir helfen Ihnen gerne, kostenlos und unbürokratisch weiter. Wir siedeln das Nest in der dafür geeigneten Zeit für Sie um und beraten Sie bei den weiterführenden Maßnahmen. Sie können selbst einen Beitrag zur rascheren Umsiedelung leisten, indem Sie sich bereits im Herbst für die Umsiedelung anmelden und vorab einen neuen Platz für das Nest suchen, der in der Höhenlage, Exposition und Umgebungsvegetation dem alten Standort ähnlich ist. Gerne helfen wir auch bei der Auswahl des neuen Standorts für das Nest.
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Einblicke ins "Netzwerk Natur"

(von Mag. Rath Andrea)

Gartenzeit ist Schneckenzeit. Um der Wahrheit die Ehre zu geben sei erwähnt, dass die unbeliebten roten Nacktschnecken beim Abbau von organischem Material, das wir als eklig und abstoßend empfinden, wahre Wunder leisten. Als effizienter Putztrupp sind sie also von großer Bedeutung. Als Feinschmecker auf liebevoll gezogenem Gartengemüse, insbesondere bei massenhaftem Auftreten, mögen wir sie nicht. Schenken Sie Igeln und deren bescheidenen Ansprüchen erhöhtes Augenmerk, wenn Sie die schleimigen Gartenbewohner ohne Einsatz von Chemie im Zaum halten möchten. Der sehr junge Igel im nachfolgenden im Video hat die Anzahl der ausgewachsenen Nacktschnecken innerhalb von weniger als einer Stunde um mehrere Exemplare reduziert ...

Igel brauchen als hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktive Tiere tagsüber sicheren Unterschlupf, wofür sich lockere Strauchschnitthaufen oder Zwischenräume unter Gerätehütten, Brennholzstapeln oder Gartenlauben gut eignen. Wichtig ist weicher Boden zum Graben der Liegemulde. Idealerweise bleibt zumindest der Bereich um den Eingang ungemäht bzw. von dichtem krautigen Bewuchs umgeben. Das Anlocken von Igeln soll überall dort unterbleiben, wo die Tiere in eine sichere Fallensituation geraten (Brauchtumsfeuer!) oder wo für sie ein erhöhtes Verletzungsrisiko durch z.B. unkontrolliert freilaufende Hunde besteht.

Lassen Sie kleine Bereiche in Ihrem Garten "unkultiviert" und fördern Sie damit die Anreicherung des Bodenlebens insbesondere auch im Wurzelbereich. Die stacheligen Gesellen, die sich gerne von Schnecken, Würmern, Asseln, Steinläufern, Hundertfüßern, Laufkäfern, Insektenlarven usw. ernähren, werden es Ihnen danken, indem sie Ihnen und Ihren Blumen und Gemüsepflanzen zahlreiche Schnecken sowie unerwünschte Insekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien giftfrei vom Leib halten. Das gilt übrigens auch für Kröten.


Hahnenbalz

(aufgenommen im April 2018)


Der treue Freund mit dem rauen Gesicht ...

(von Mag. Rath Andrea)

Der Mensch ist stammesgeschichtlich ein Hordentier, der Hund ein Rudeltier. Beide sind also prinzipiell gesellige Wesen.
Hunde brauchen, um sich orientieren zu können, eine stabile Rangordnung. Das bedeutet, dass der Hund vom Rudelführer im Idealfall seinen untergeordneten Platz zugewiesen bekommt und die Platzverteilung dann auch beibehalten wird. Es liegt in der Natur, dass der Hund im Lauf seines Erwachsenwerdens und vielleicht auch später gelegentlich versuchen wird, in der Rangordnung aufzusteigen. Je stimmiger und konsequenter daher die Positionen im Mensch-Hund Gefüge vergeben werden, desto weniger Missverständnisse wird es im Zusammenleben geben und desto entspannter und bereichernder wird die gemeinsame Zeit verlaufen.
Auch in der Mensch-Hund Beziehung liegt der Schlüssel zum Erfolg im wechselseitigen Vertrauen. Wo der vernunftbegabte Mensch durch Reflexion einiges an persönlichen negativen Erfahrungen für sich erklärbar machen und vielleicht entsprechend rückstandsarm verarbeiten kann, sind die diesbezüglichen Erfolgsaussichten beim Hund nicht so gut und daher gilt es, im Umgang mit Hunden darauf zu achten, Vertrauen aufzubauen, zu fördern und nicht durch Unachtsamkeit aufs Spiel zu setzen. Es gehört zu den beglückendsten Erlebnissen im Hundeführerleben, wenn der Hund schwanzwedelnd auf den Hundeführer zugelaufen kommt, in der Gewissheit, dass er hier Sicherheit und Geborgenheit hat - auch dann, wenn er eventuell von einem "unbeauftragten Ausflug" heimkehrt.
Die Erziehung eines Hundes stellt eine große Herausforderung für den Hundeführer dar, denn  zunächst muss der Hundeführer lernen, dem Hund verständlich zu machen, was er von ihm will und was er nicht von ihm will. Hunde gehen miteinander oft sehr grob um, wie uns scheint, um Machtverhältnisse klarzustellen. Dabei läuft vieles in Ritualen ab und ist nicht auf nachhaltige Beschädigung oder Tötung des Rivalen ausgerichtet.
Hunde lernen im Lauf des Zusammenlebens mit uns, Menschen zu lesen. Nachdem sie selbst über eine reichhaltige Mimik und Körpersprache verfügen und darüber hinaus auch mit Lautäußerungen operieren, unterziehen sie diese Kommunikationskriterien auch beim Menschen einer eingehenden Beobachtung: Sie beobachten sehr genau unsere Bewegungen, unsere Körperhaltung, sie blicken uns ins Gesicht, sie achten auf unsere Lautäußerungen, unsere Körperchemie und nehmen feinste Stimmungen an uns wahr, derer wir uns selbst oft gar nicht so bewusst sind. Vor einem Hund kann man sein ICH nicht verstecken und es sollte allen Hundehaltern noble Pflicht sein, dafür Sorge zu tragen, dass sich der Hund auch nicht vor dem Menschen verstecken muss.
Hunde sind uns Gefährten im Berufs- und Privatleben. Sie sind uns Augen, Ohren und Nase dort, wo unsere Sinne versagen. Sie stellen ihre Fähigkeiten zur Verfügung, und sie tun das umso begeisterter, je verständlicher wir unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen.
Tiere zu vermenschlichen ist ebenso falsch, wie Menschen wie Tiere zu behandeln. Wer einen Hund ins Haus holt und verantwortungsbewusst behandelt, überfordert ihn zunächst also nicht mit der Erwartungshaltung, ein Ersatzmensch sein zu müssen, sondern bemüht sich um das Erkennen des Wesens "Hund".
Im Umgang mit Tieren und somit auch in der Hundeerziehung hat ein umfassender Paradigmenwechsel stattgefunden. Jeder verantwortungsbewusste Hundeführer, der auch nur ein Quäntchen Seele sein Eigen nennt, distanziert sich von Erziehungsmaßnahmen, die per Gesetz verboten sind. In der Jagdhundeausbildung, wo Hunde lernen, auch weitab vom Hundeführer konzentriert und verlässlich zu arbeiten, ist eine solide Vertrauensbasis besonders wichtig. Daher wird in der Ausbildung von Jagdgebrauchshunden sehr intensiv mit vertrauensbildenden Maßnahmen, mit positiver Verstärkung gearbeitet. Der Dank unserer Hunde - Verlässlichkeit, Leistungswille und beste Sozialisierung - kommen dem Wildtier, der Gesellschaft und uns als "Rudelführer" zugute.

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Informationen für Hundehalter

(Mag. Andrea Rath)

Sie haben einen Hund - Glückwunsch! Das Leben mit unserem Vierbeiner macht uns aufmerksamer, weil uns der Hund mit seinen Ohren und mit seiner Nase auf Dinge hinweist, die uns ohne Hund auf ewig verborgen blieben. Der Hund ist aus dem täglichen Leben vieler Berufssparten nicht wegzudenken und auch Ehrenamtliche (z.B. Rettungshundebrigade und ehrenamtliche Jäger) bedienen sich seiner Fähigkeiten.  So wie wir von seinen Fähigkeiten profitieren, profitiert er von unseren - salopp formuliert drängt sich hier der Begriff des zweibeinigen Dosenöffners auf.
Es liegt in der Natur des gesunden Hundes, auf Reize arttypisch zu reagieren und nachdem der Hund auszezeichnet hört und hauptsächlich mit der Nase "liest", was sich so alles tut, geht er auch gerne der Nase nach. Das ist ganz normal. Problematisch kann es werden, wenn  der Hund beim Lesen der Hundezeitung alles um sich herum - insbesondere seinen Rudelführer- vergisst und sich dem Einflussbereich des Menschen entzieht. Was er nämlich losgelöst von menschlicher Führung tut, entscheidet er dann instinktiv und autonom. Insbesondere bewegungsfixierte Hunde jagen alles, was nicht sitzt, liegt oder steht und um der Wahrheit die Ehre zu geben:
Das geliebte Spiel mit dem Ball ...... So mancher Hundehalter lässt seinen Hund täglich ausgiebig nach Wurfgegenständen jagen und meint fälschlicher Weise, den Hund damit müde zu machen. Der Hund muss sich jedoch auf vielen Ebenen ausleben und es strengt ihn weitaus mehr und gesünder an, seine Sinne einsetzen zu müssen. "Schnüffeln" lautet also das Zauberwort. Futter suchen lassen, anstatt es im Napf zu servieren, oder beim Spaziergang oder im Garten (entbehrliche!) kleine Dinge einfach zur Seite werfen und den Hund dann danach suchen lassen. Natürlich hat auch das Werfen von geeigneten Gegenständen seine Berechtigung, aber in diesem Fall muss der Wurfgegenstand liegen und der Hund durch Blickkontakt mit dem Hundeführer "fragen", bevor er loslaufen darf. In vielen Fällen wird der Hund den geworfenen Gegenstand, sobald die Bewegung aus dem Blickfeld verschwunden ist, optisch gar nicht mehr wahrnehmen, und dann beginnt er, wie geplant und gewollt, mit der Nase zu suchen. Bewegungsfixierte Hunde jagen nach Autos, nach flüchtendem Wild und nach laufenden Menschen und an der Aufzählung ist ersichtlich, dass das unkontrollierte und unkontrollierbare - weil ohne Leine - Nachstürmen enorme Gefahren auch für den Hund selbst in sich birgt. Es mag zwar keine Landstraße unmittelbar durch den Wald führen, aber vielleicht knapp daran vorbei, und es gibt direkt im Wald Geländekanten, Wildbäche, gefährliche Schlägerungsrückstände  und auch wehrhaftes Wild. Abgesehen davon kann der Hund auf seinem Ausflug auch unbemerkt Dinge fressen, die zu schweren gesundheitlichen Schäden oder Schlimmerem führen können.
Abseits der Sorge um die erzieherische Fehlleitung und damit Gefährdung unserer vierbeinigen Freunde durch einseitige Förderung des Beutetriebs muss unsere Sorge auch den tierischen Waldbewohnern gelten. Sie sind nicht das Fitnessgerät unserer Hunde und es liegt am Hundeführer, erhebliches Tierleid (verletzte Elterntiere, verletzte und verwaiste Jungtiere) zu verhindern, indem der Aktionsradius des Hundes mit tauglichen MItteln auf ein in tunlichst jeder Situation beherrschbares Maß eingestellt wird. Verstecken Sie sich nicht hinter Aussagen wie  "Mein Hund geht eh nicht weg" oder "Mein Hund jagt nicht" - Sie tun Ihrem treuesten Freund damit Unrecht, weil Sie seine herausragenden  Sinnesleistungen verleugnen und eine wesentliche Facette seines Wesens ignorieren.

Das Landessicherheitsgesetz regelt die Haltung von Hunden recht genau.
Der Steirische Jagdschutzverein hat im November 2015 ein Informationsblatt für Hundehalter im Format A6 herausgebracht, das das gedeihliche Miteinander von Mensch und Tier in freier Natur fördern soll. Sie können diese nachfolgend abgebildeten Informationsblätter (Farbe weicht etwas vom Original ab!) im Büro der Landesgeschäftsstelle anfordern.

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Freiwilligennachweis

von Mag. Andrea Rath

"Was bringt mir das?" Das ist die wohl am häufigsten gestellte Frage in der Mitgliederakquise. Und seien wir ehrlich: Der Wert des Menschen bemisst sich in unseren Tagen - gesellschaftlich akkordiert - am Kontoauszug. Insofern werden der ideelle und der im Verhältnis dazu zumindest umwegrentable materielle Wert der Mitgliedschaft bei einem Verein gerne hinterfragt.
Wo also ist der persönliche Nutzen im Zusammenhang mit einer Vereinsmitgliedschaft? Kurze Antwort für den Steirischen Jagdschutzverein: Er ist dort, wo das Mitglied ihn abholt.
Vereine springen nicht zuletzt an Stellen ein, wo dem Staat die Ressourcen fehlen. Das allein müsste der Staatsführung Wertschätzung und Anerkennung für alle gemeinnützigen Vereine abseits des "Tages der Einsatzorganisationen"  abringen. In Vereinen finden rechtskonforme gemeinschaftliche Interessen eine Heimstatt, Aufmerksamkeit und Betreuung. Ehrenamtlich Tätige investieren finanziell kostenlos ihre  Lebenszeit, um sich für gemeinnützige Zwecke und somit auch für die Interessen von Personen außerhalb des Vereins einzusetzen.
Beruf und Berufung - das geht oftmals nicht zusammen und so bieten Vereine abseits von Berufsausbildungen die Chance, Zusatzqualifikationen zu erwerben und zu schulen. Vereine sind kein einfaches Pflaster - die Schule kann somit hart sein. 
Den meisten Ehrenamtlichen, die eine Funktion womöglich nur "auf´s Aug gedrückt bekommen haben", ist gar nicht bewusst, welche Entfaltungsmöglichkeiten sich ihnen dadurch auftun. Die gemütlichen Vereinszeiten sind längst vorbei und die Formalismen, denen sich auch die Ehrenamtlichen unterordnen müssen, sind beträchtlich. 
Wir laden Sie ein, eine persönliche Standortbestimmung durchzuführen, und wir haben uns für die Begleitung durch diesen Prozess eigens schulen lassen. 
Das Ehrenamt hat bei Bewerbungen am Arbeitsmarkt einen besonderen Stellenwert. In Vereinen erworbene Qualifikationen können mögliche Kompetenzbereiche am Arbeitsmarkt erschließen. Nicht immer ist es jedoch die bevorstehende berufliche Veränderung, die zum Nachdenken anregt. Vielleicht möchten Sie sich im Verein an passenderer Stelle noch effizienter einbringen und aus diesem Grund ein Profil auf Basis Ihrer Erfahrungen und Einschätzungen erstellen. 
Das ist einer Ihrer individueller Nutzen, den Sie im Rahmen unserer Möglichkeiten abholen können. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie brauchen und daher wird die Begleitung bei der Erstellung des Freiwilligennachweisen nur Mitgliedern nach Terminvereinbarung angeboten.
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Rätselfrage des Monats

An dieser Stelle wird demnächst die Rätselfrage des Monats für Kinder und Jugendliche stehen, für deren richtige Beantwortung wir kleine Anerkennungspreise vergeben (in Bearbeitung)

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Weitere interessante Neuigkeiten aus der Landesgeschäftsstelle

... Ab sofort NEU  UND  NÜTZLICH für unsere Jungen und Junggebliebenen, im Jagdbetrieb und für die Fortbildung ...